Sepawa Sektion Österreich

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Sektion 
Österreich 

 

JAHRESBERICHT SEPAWA SEKTION ÖSTERREICH 2018

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BIOZIDE – EINE VIELFALT AN FRAGESTELLUNGEN
war der Schwerpunkt unserer heurigen Tagung in Innsbruck vom 20/21.Juni 2018. Die brennende Aktualität dieses Thema zeigte sich auch deutlich an der hohen Anzahl der Besucher mit 99 Teilnehmern.
Neben Herstellern von Wasch- und Reinigungsmitteln in DACH, waren auch Formulierer technischer Produkte an diesem Thema stark interessiert.


Servicefirmen und Hersteller starteten den Fortbildungstag mit Ihrer Expertise.Die hohe Dichte an kompetenten Vortragenden zu diesem Thema bereitete den Boden für viele, angeregte, kritische Diskussionen.

So erläuterte Herr Dr.Michael Lützeler von LONZA, unter dem wahrlich sprechenden Titel Survive the BPR, Anforderungen und Auswirkungen auf die Zulassung von Formulierungen. Für kleinere Kunden, bietet man Lösungen in Form gemeldeter Richtrezepturen an. Dafür existieren Produktfamilien zugelassen für die Anwendungen laut PT2 und 4. In den Mitgliederstaaten können Kunden dies unter ihrem eigenen Produktnamen nützen. Zeitrahmen und nationale Gesetzvorgaben sind zu beachten.

Herr Dr.Michael Höfer von DONAUCHEM schilderte die Erfahrungen sowohl aus Sicht eines Formulierers, aber auch aus der eines Wirkstoffhersteller von Hypolauge. In seinem lebendigen und durchaus provokativen Vortrag Hypolauge als Aktivsubstanz, Erfahrungen aus Wirkstoff- und Produktzulassung gab er Empfehlung in einem Konsortium sicherer mit der Produktzulassung voranzukommen. Alleingänge seien Marktführern vorbehalten, so seine Sichtweise.

Die Kostenentwicklung während der Anmeldung bezeichnet er dynamisch. Ebenso die, bezüglich der Veränderung der Richtlinien.

Sehr praxisnah verweist er auf kritische Punkte bei Hypolauge wie Angaben zur Mindesthaltbarkeit, die Anwendersicherheit und die Risikobewertung der Abbauprodukte. Dr. Anne Gückel, SCHÜLKE&MAYR - Intelligentes Konservierungssystem unter Beachtung der gesetzlichen Vorgaben.

Sie zeigte anschaulich die massive Verringerung der Auswahl der Wirkstoffe für Konservierungsmittel bei steigenden Marktanforderungen im Haushaltsbereich.

Umso wichtiger, ist es mit den vorhandenen verbleibenden Wirkstoffen nachhaltig und verantwortungsvoll umzugehen. Dies bedeutet Synergien zwischen den einzelnen Wirkstoffen zu nutzen und hohe Wirksamkeit bei möglichst niedriger Einsatzkonzentration zu erzielen. Grundlegende Produktionshygiene als Bestandteil des Konservierungsmittelkonzeptes zu sehen, optimiert den Einsatz. Am Beispiel einer Vorreinigung beim Start der Produktion zu Wochenbeginn erläutert sie dies sehr eindrucksvoll.

Dr. Roman Grabbe, Fa. Thor GmbH - Kennzeichnungsfreie Wirkstoffkombinationen – Wunsch oder Wirklichkeit?

Er erläutert wie wichtig für den Anwender beim Einsatz von Bioziden neben der Wirksamkeit auch die Akzeptanz ist. Die Einstufung des toxikologischen Profils und Kennzeichnung waren und sind wesentliche Vorgaben dafür.

Im Zuge der BPR (Nr. 528/2012) ergibt sich eine deutliche Zunahme der toxikologischen Informationen und Bewertungen, die Eingang in die CLP (EG) Nr. 1272/2008) finden und zu einer verschärften Kennzeichnung des Wirkstoffes führen. Die Auswirkungen auf das Labelling des Endprodukts sind für jeden Hersteller in seine Aufmerksamkeit gerückt.

Neue Risikobewertung führen erstmalig zur Differenzierung zwischen professionellen und Anwendern im Haushalt. Zusätzliche höhere Vorgaben, ja sogar Ausschluss von Substanzen werden durch EcoLabels oder Supermarktketten geben. Weit über die gesetzliche Vorgabe hinaus.

Dr.Menno Hazenkamp, BASF bot aus dem Blickpunkt eines Herstellers sowohl von Wirkstoffen als auch von weiteren Rohstoffen einer Reinigungsformulierung wie Tenside, Polymere und Komplexbildner Einblick in die Erfahrungen zu Synergien dieser Einzelkomponenten. In seinem Vortrag Smart Disinfection Toolkit – Optimierung von Desinfektionsformulierungen mit Tensiden zeigt er dem Anwender vorab die globalen Trends und Anforderungen. Danach erläutert er, wie dies zu nützen ist.

Die Desinfektionswirkung von Phenoxyethanol, Protectol PE kann durch Zusatz bestimmter NIO Tenside stark positiv unterstützt werden. Im besonderen Maße sind hier Glucopon als APG`s zu nennen. Die Performance von Protectol FM, Ameisensäure wiederum wird durch bestimmte Anionische Tenside verstärkt. Interne Prüfungen und Tests zur Reinigungsleistungen belegen dies.

Jesper Heeno Andersen MSc, gab mit seinem Vortrag Desinfektionstücher für den Bereich Krankenhaus und der lebensmittelverarbeitenden Industrie – Risikominimierung durch den Einsatz von ausgewählten, hochwertigen Faservliesstoffen Einblicke in die Erfahrungen der Firma WETWIPE.

Speziellen Viskosefasern mit einem starken Klebeeffekt für Bakterien sind die Basis für diese Textilien. Quats in niedriger Konzentration sind an die Fasern der Tücher gebunden und verstärken den Effekt. Allein beim Wischen entfernt man damit 1000x mehr Bakterien als mit einem normalen Tuch.

Dr. Christian Gründling, FCIO Fachverband der chemischen Industrie Österreichs ergänzte für das Auditorium EU-Regelungen für Wasch- + Reinigungs- + Desinfektions-Mittel – was gibt es Neues? neben den neuen Regelungen im Biozidrecht auch noch REACH, DetVO, CLP und harmonisierte Meldungen an VIZ. Fast ein Kunststück diesen Überblick in so kurzem und überschaubarem Rahmen zusammenzufassen.

Lokale Kompetenz aus Innsbruck brachte Dr.Roland Gstir mit. Er ergänzte mit dem Angebot des ADSI, Austrian Drug Screening Institut zu Prüfungen sowohl für Wasch+Reinigungshersteller wie auch für Kosmetikproduzenten unsere Fortbildungstagung.

Humane in vitro Hautmodelle – Funktionsprüfung von kosmetischen Produkten und Hygieneartikeln sein Titel.

Hersteller kosmetischer Produkte haben Ihre Claims mit Prüfungen zu belegen, ohne Tierversuch. Dieser Trend geht weiter. Die Anforderungen werden bereits bei Reinigungsprodukten im Haushalt erfragt.

Man bietet mit 3D Modellen aus rekonstruierter humaner Epidermis in vitro Tests an.

Diese sind laut European Union Reference Laboratory for Alternatives to Animal Testing auch für in vitro Hautirritations- und Korrosionsprüfungen von Chemikalien zugelassen.

Auf Grund der Ähnlichkeit der Barriere-Funktion von 3D-RHE-Modellen erwartet man bald auch in vivo anbieten zu können.

Fachliche Diskussionen konnten im Rahmen der Führung in die Kristallwelten von SWAROVKSI und während des Abendessens im DANIEL in wahrsten Sinn des Wortes in fantastischer Atmosphäre geführt werden.

Eine hochkarätige Tagung!

Eva Maria Heinzel
Vorstand SEPAWA Sektion Österreich

 

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